8 Häufige Gründe für unlesbare Barcodes (und wie Sie sie vermeiden können)

In der Welt der Logistik und des Einzelhandels sind Barcodes die stillen Helden des Alltags. Sie ermöglichen blitzschnelle Produktidentifikation, reibungslose Kassenvorgänge und präzise Bestandsführung. Doch was passiert, wenn diese unscheinbaren Striche plötzlich ihren Dienst verweigern? Als Spezialisten für industrielle Kennzeichnung mit über 40 Jahren Erfahrung begegnen uns bei Neuhaus AG täglich die typischen Fallstricke, die zu unlesbaren Barcodes führen. In diesem Artikel teilen wir unser Expertenwissen, damit Ihre Barcodes zuverlässig funktionieren – jedes Mal.

1. Nachträgliche Veredelung: Der unsichtbare Feind

Wer kennt das nicht? Der Barcode sieht perfekt aus, aber nach dem Aufbringen einer Folienkaschierung oder dem Einschweißen in Schrumpffolie streikt plötzlich der Scanner. Besonders tückisch sind Störungen in der Ruhezone – dem freien Bereich um den Code herum, den der Scanner braucht, um den Anfang und das Ende des Codes zu erkennen.

Unser Profi-Tipp: Testen Sie Ihre Barcodes immer in ihrer endgültigen Form am fertigen Produkt. Was auf dem Probeausdruck einwandfrei funktioniert, kann nach der Veredelung plötzlich zum Problem werden.

2. Druckzuwachs: Wenn Striche zu dick werden

"Warum ist mein Barcode unlesbar? Er sieht doch gut aus!" – Diese Frage hören wir oft. Die Antwort liegt häufig im sogenannten "Druckzuwachs". Bei vielen Druckverfahren werden die gedruckten Striche in der Praxis breiter als in der digitalen Vorlage.

Im Offsetdruck drückt der verwendete Druck die Punkte in die Breite, beim Tintenstrahldruck kann die Farbe verlaufen. Zwar haben Strichcodes eine gewisse Toleranz gegenüber Breitenveränderungen, aber wird der Druckzuwachs zu groß, leidet die Lesbarkeit erheblich.

Unsere Lösung: Verwenden Sie Thermotransferdrucker wie die Modelle von Zebra oder TSC. Diese bieten eine hervorragende Kantenschärfe und präzise Druckergebnisse. Bei Neuhaus AG beraten wir Sie gerne zur optimalen Druckauflösung für Ihre spezifische Anwendung.

3. Unglückliche Farbkombinationen: Das Auge trügt

Was für uns Menschen gut erkennbar ist, kann für einen Barcodescanner ein Rätsel sein. Besonders problematisch sind rote Strichcodes auf weißem Grund und schwarze Codes auf grünem Hintergrund. Der Grund: Barcodescanner arbeiten mit spezifischen Lichtwellenlängen, die anders reflektiert werden als das sichtbare Licht.

Die goldene Regel: Wählen Sie immer Farbkombinationen mit hohem Kontrast. Schwarz auf Weiß ist der Klassiker – nicht ohne Grund. Wenn Sie es bunter mögen, konsultieren Sie vorab eine Farbtabelle für Barcodes oder sprechen Sie mit unseren Etiketten-Experten.

4. Durchsichtige Untergründe: Die Transparenz-Falle

Ein häufiges Problem in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie: Barcodes auf durchsichtigen Verpackungen. Wenn der dunkle Inhalt durch die Verpackung scheint, kann der Kontrast zwischen Strichcode und Hintergrund so stark beeinträchtigt werden, dass der Scanner versagt.

Unsere bewährte Lösung: Verwenden Sie spezielle Etiketten mit blickdichtem Untergrund für transparente Verpackungen. Bei Neuhaus AG bieten wir eine breite Palette an Spezialmaterialien, die genau für solche Herausforderungen entwickelt wurden.

5. Tückische Materialoberflächen: Wenn Metall zum Problem wird

Besonders auf Metalloberflächen wie Aluminiumdosen oder auf hochglänzendem Papier kommt es häufig zu Lesefehlern. Für das menschliche Auge ist der Barcode klar erkennbar, doch das vom Scanner verwendete Licht wird entweder nicht reflektiert oder stark gestreut.

Ein cleverer Trick: Drucken Sie den Barcode invertiert – statt schwarze Striche auf Metall zu drucken, drucken Sie weiße Lücken, sodass das unbedruckte Metall die Striche bildet. Alternativ können Sie spezielle Etikettenmaterialien verwenden, die für metallische Oberflächen optimiert sind.

6. Vernachlässigte Ruhezonen: Der unterschätzte Freiraum

Eine der häufigsten Ursachen für Scanprobleme: zu kleine oder fehlende Ruhezonen. Diese freien Bereiche links und rechts vom Barcode sind kein überflüssiger Luxus, sondern essentiell für die Funktionalität. Sie helfen dem Scanner, den Anfang und das Ende des Codes zu erkennen.

Unsere Faustregel: Die Ruhezone sollte mindestens das Zehnfache der schmalsten Strichbreite betragen oder den Wert X, je nachdem, welcher Wert größer ist. Im Zweifelsfall lieber großzügiger planen!

7. Ecken und Kanten: Positionierung ist alles

Die Platzierung von Barcodes an Ecken oder Kanten von Verpackungen kann zu praktischen Problemen führen. Durch das Abknicken oder Wegfallen des Materials kann der Scanner keinen durchgehenden hellen Hintergrund erkennen, was zu Lesefehlern führt.

Unser praktischer Tipp: Platzieren Sie Barcodes immer auf ebenen Flächen und mit ausreichendem Abstand zu Kanten, Falzen oder Schweißnähten. Bei zylindrischen Verpackungen wie Flaschen drucken Sie den Barcode idealerweise in "Laufrichtung" des Zylinders, nicht quer dazu.

8. Fehlerhafte Datenstruktur: Wenn der Inhalt nicht stimmt

Ein oft übersehenes Problem betrifft die Datenstruktur selbst. Besonders bei komplexeren Codes wie GS1-128 kann eine falsche Codierung der Daten zu Problemen führen. Selbst eine Kleinigkeit wie eine Datumsangabe in der falschen Reihenfolge kann den gesamten Barcode unlesbar machen.

Unsere Lösung: Verwenden Sie professionelle Etikettensoftware, die eine korrekte Datenstruktur sicherstellt. Bei Neuhaus AG bieten wir nicht nur die passende Software, sondern auch die Einrichtung und Schulung, damit Ihre Barcodes von Anfang an fehlerfrei sind.

Spezialfall: Invertierte Barcodes richtig einsetzen
Grundsätzlich sollten Barcodes nicht invertiert werden – die schwarzen Striche müssen für den Scanner schwarz bleiben. Es gibt jedoch Ausnahmen: Wenn Sie mit weißer Druckfarbe auf eine schwarze Verpackung drucken, kann ein invertierter Strichcode sinnvoll sein. Dabei werden die weißen Zwischenräume gedruckt, während die schwarzen Striche durch den Untergrund entstehen.

Wichtig: Bei invertierten Barcodes muss auch die Ruhezone extra weiß aufgedruckt werden. Zudem sollten Sie vor dem Einsatz unbedingt Tests mit Ihren spezifischen Scannern durchführen.

Qualität zahlt sich aus

Die zuverlässige Lesbarkeit von Barcodes ist kein Zufall, sondern das Ergebnis sorgfältiger Planung und professioneller Umsetzung. Als führendes Schweizer Unternehmen für industrielle Kennzeichnung seit 1984 wissen wir bei Neuhaus AG, worauf es ankommt. Von der Auswahl des richtigen Etikettendruckers über passende Thermotransferbänder bis hin zur optimalen Materialkombination – wir unterstützen Sie bei jedem Schritt.

Investieren Sie in Qualität bei Ihren Barcodes – die eingesparten Kosten durch vermiedene Scanfehler, reduzierte Prozessverzögerungen und zufriedenere Kunden machen sich schnell bezahlt.

Über Neuhaus AG

Seit 1984 sind wir eines der führenden Schweizer Unternehmen für industrielle Kennzeichnung. Wir produzieren auf unseren leistungsfähigen Anlagen Barcode-, Typen- und Leistungsschilder aller Art und sind Ihr Spezialist in Sachen Thermotransfer. Unser Angebot umfasst Drucker, Software, Farbbänder und Etikettenfolien aller führenden Hersteller. Auf Basis unseres Stanzlaminators realisieren wir sogar Ihre eigene Etikettenproduktionsanlage. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung!

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