Ruhezonen bei Barcodes und QR-Codes und was dabei zu beachten ist

Ruhezonen, auch bekannt als "Quiet Zones" oder "Light Margins", sind die leeren Bereiche, die einen Barcode oder QR-Code umgeben. Diese scheinbar unbedeutenden weißen Flächen spielen eine entscheidende Rolle für die zuverlässige Lesbarkeit von Codes. Sie dienen als klare Abgrenzung zwischen dem Code und seiner Umgebung und ermöglichen Scanner, den Anfang und das Ende eines Codes präzise zu identifizieren.

Ohne ausreichende Ruhezonen können selbst perfekt gedruckte Codes unlesbar werden – ein Problem, das zu erheblichen Effizienzverlusten in Logistik, Handel und Industrie führen kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die richtige Dimensionierung und Implementierung von Ruhezonen für verschiedene Code-Typen sowie praktische Tipps zur Vermeidung häufiger Fehler.

Was sind Ruhezonen und warum sind sie entscheidend?

Definition und Funktion von Ruhezonen

Ruhezonen sind definierte Bereiche ohne jegliche Druckelemente oder grafische Elemente, die einen Barcode oder QR-Code umgeben. Sie fungieren als Puffer zwischen dem Code und anderen Elementen auf dem Etikett oder der Verpackung. Diese leeren Flächen erscheinen typischerweise in Weiß oder einer hellen Farbe, die einen maximalen Kontrast zu den dunklen Elementen des Codes bietet.

Die primäre Funktion der Ruhezonen besteht darin, dem Scanner zu signalisieren, wo der Code beginnt und endet. Sie stellen sicher, dass der Scanner den gesamten Code erfassen kann, ohne durch benachbarte Elemente gestört zu werden. Dies ist besonders wichtig in Umgebungen mit hoher Scangeschwindigkeit, wie beispielsweise an Supermarktkassen oder in automatisierten Logistikzentren.

Technische Erklärung, wie Scanner Barcodes lesen

Barcode-Scanner arbeiten nach einem relativ einfachen Prinzip: Sie senden Licht aus (meist rotes oder infrarotes Laserlicht bei traditionellen Scannern oder weißes LED-Licht bei bildbasierten Scannern) und messen die Intensität des reflektierten Lichts. Dunkle Bereiche absorbieren mehr Licht, während helle Bereiche mehr Licht reflektieren.

Der Scanner benötigt einen klaren "Startpunkt", um die Daten korrekt zu interpretieren. Bei linearen Barcodes (1D-Codes) beginnt der Scanner mit dem Erkennen der ersten Ruhezone, gefolgt von einem Startzeichen, den eigentlichen Daten, einem Endzeichen und schließlich der zweiten Ruhezone. Ohne diese klare Abgrenzung durch die Ruhezonen könnte der Scanner den Beginn des Codes nicht identifizieren oder den Code mit anderen dunklen Elementen in der Nähe verwechseln.

Bei zweidimensionalen Codes wie QR-Codes ist der Prozess ähnlich, jedoch komplexer. Der Scanner muss zunächst die charakteristischen Suchmuster (die drei Quadrate in den Ecken) erkennen, bevor er den Inhalt des Codes decodieren kann. Die Ruhezonen unterstützen den Scanner dabei, diese Suchmuster eindeutig zu identifizieren.

Konsequenzen bei fehlenden oder zu kleinen Ruhezonen

Die Folgen unzureichender Ruhezonen können gravierend sein:

  • Erhöhte Scanfehler: Codes mit unzureichenden Ruhezonen führen häufig zu Fehlscans oder können überhaupt nicht gelesen werden.
  • Verlangsamte Prozesse: Wenn Codes nicht beim ersten Scan erfasst werden, müssen sie mehrfach gescannt werden, was zu Verzögerungen führt.
  • Erhöhte Kosten: Manuelle Nachbearbeitung wird erforderlich, wenn Codes nicht automatisch erfasst werden können.
  • Kundenunzufriedenheit: Im Einzelhandel können schlecht lesbare Codes zu längeren Wartezeiten an der Kasse führen.
  • Beschädigte Markenreputation: Unlesbare Codes auf Produkten können als Qualitätsmangel wahrgenommen werden.

Ruhezonen bei verschiedenen Barcode-Typen

1D-Barcodes (EAN, UPC, Code 128, etc.)

Bei linearen Barcodes variieren die Anforderungen an Ruhezonen je nach Typ, folgen jedoch allgemeinen Grundsätzen:

  • EAN/UPC-Codes: Diese im Einzelhandel weit verbreiteten Codes benötigen Ruhezonen, die mindestens 10 Module (bei einem EAN-13 oder UPC-A) breit sind. Ein Modul entspricht der Breite des schmalsten Strichs im Barcode. Bei einem EAN-8 sind es 7 Module links und rechts.
  • Code 128: Benötigt Ruhezonen von mindestens 10 Modulen beidseitig.
  • Code 39: Erfordert Ruhezonen, die mindestens dem 10-fachen der schmälsten Strichbreite entsprechen.
  • Interleaved 2 of 5: Benötigt Ruhezonen, die mindestens dem 10-fachen der schmälsten Strichbreite entsprechen.

2D-Codes (DataMatrix)

DataMatrix-Codes erfordern Ruhezonen, die mindestens dem Doppelten der verwendeten Modulgröße entsprechen. Das bedeutet, wenn die Größe eines einzelnen Quadrats (Modul) in Ihrem DataMatrix-Code 0,5 mm beträgt, sollte die Ruhezone mindestens 1 mm auf allen Seiten des Codes betragen.

QR-Codes

Bei QR-Codes sollte die Ruhezone auf allen vier Seiten mindestens vier Module betragen. Ein Modul entspricht der Größe eines einzelnen Quadrats im QR-Code. Bei einem QR-Code mit einer Modulgröße von 0,5 mm bedeutet dies eine Ruhezone von mindestens 2 mm auf allen Seiten.

Spezifische Anforderungen je nach Typ

Die spezifischen Anforderungen an Ruhezonen können auch von der Anwendung und dem verwendeten Scangerät abhängen:

  • Industrielle Anwendungen: In rauen Industrieumgebungen mit möglicherweise verschmutzten oder beschädigten Codes können größere Ruhezonen erforderlich sein.
  • Medizinische Anwendungen: Hier gelten oft strengere Standards, um eine zuverlässige Identifikation sicherzustellen.
  • Logistikanwendungen: Bei hohen Scangeschwindigkeiten, wie sie in Sortierzentren üblich sind, können größere Ruhezonen die Lesezuverlässigkeit verbessern.

Berechnung und Standards für korrekte Ruhezonen

Wie man die richtige Größe berechnet

Die Berechnung der korrekten Ruhezonen basiert in der Regel auf der Modulgröße des Codes. Ein Modul ist die kleinste Einheit in einem Barcode – bei linearen Codes die schmalste Strichbreite, bei 2D-Codes die Größe eines einzelnen Quadrats.

Die Formel zur Berechnung der Ruhezone ist relativ einfach:

  • Für EAN/UPC: Ruhezone = 10 × Modulgröße
  • Für QR-Codes: Ruhezone = 4 × Modulgröße
  • Für DataMatrix: Ruhezone = 2 × Modulgröße

Beispiel: Bei einem QR-Code mit einer Modulgröße von 0,5 mm beträgt die erforderliche Ruhezone 0,5 mm × 4 = 2 mm auf allen Seiten.

Internationale Standards und Richtlinien (GS1, ISO)

Verschiedene internationale Organisationen haben Standards für Barcodes und deren Ruhezonen festgelegt:

  • GS1-Standards: Die GS1-Organisation, die für die Verwaltung von EAN/UPC-Codes verantwortlich ist, hat detaillierte Spezifikationen für Ruhezonen herausgegeben. Diese sind in den "GS1 General Specifications" dokumentiert.
  • ISO/IEC-Standards: Für verschiedene Barcode-Typen gelten unterschiedliche ISO-Standards, etwa ISO/IEC 15420 für EAN/UPC, ISO/IEC 16022 für DataMatrix und ISO/IEC 18004 für QR-Codes.
  • AIM-Standards: Die Association for Automatic Identification and Mobility (AIM) bietet ebenfalls Richtlinien für Barcode-Qualität und -Dimensionierung.

Branchenspezifische Anforderungen

Neben den allgemeinen Standards können branchenspezifische Anforderungen gelten:

  • Pharmazeutische Industrie: Oft gelten hier besonders strenge Anforderungen gemäß GS1-Standards oder regionalen Vorschriften wie dem europäischen Falsified Medicines Directive (FMD).
  • Automobilindustrie: Viele Automobilhersteller haben eigene Spezifikationen für Barcodes auf Komponenten, die oft über die Mindestanforderungen hinausgehen.
  • Lebensmittelindustrie: Hier können zusätzliche Anforderungen für die Haltbarkeit der Codes unter verschiedenen Lager- und Transportbedingungen gelten.
  • Einzelhandel: POS-Systeme haben oft spezifische Anforderungen an die Scanbarkeit, die größere Ruhezonen erforderlich machen können.

Häufige Fehler bei Ruhezonen

Zu schmale Ruhezonen

Der häufigste Fehler ist die Unterschreitung der Mindestbreite der Ruhezonen. Dies geschieht oft aus Platzmangel oder ästhetischen Gründen. Unternehmen versuchen, den Code möglichst kompakt zu halten oder ihn in ein bestehendes Design zu integrieren, ohne ausreichend Raum für die Ruhezonen einzuplanen.

Störende Elemente in Ruhezonen

Ein weiterer häufiger Fehler ist die Platzierung von Text, Grafiken oder anderen Designelementen innerhalb der Ruhezone. Selbst kleine Elemente wie Punktierungen, feine Linien oder Schattierungen können die Scanbarkeit erheblich beeinträchtigen.

Probleme bei gekrümmten Oberflächen

Bei gekrümmten Oberflächen wie Flaschen oder Dosen verändert sich die Dimension der Ruhezone durch die Krümmung. Wird dies nicht berücksichtigt, kann die Ruhezone effektiv schmaler erscheinen, als sie tatsächlich ist. In solchen Fällen sollten die Ruhezonen großzügiger dimensioniert werden, um die Verzerrung durch die Krümmung auszugleichen.

Farbliche Störungen

Ruhezonen sollten einen maximalen Kontrast zu den dunklen Elementen des Codes bieten. Häufige Fehler sind:

  • Verwendung von nicht-weißen oder getönten Hintergründen, die den Kontrast verringern
  • Hintergrundmuster oder Farbverläufe, die in die Ruhezone hineinragen
  • Transparente Materialien, bei denen der Hintergrund durchscheint und den Kontrast beeinträchtigt
  • Metallische oder reflektierende Materialien, die die Lichtreflexion und damit das Scanverhalten verändern

Praktische Tipps für optimale Ruhezonen

Layout-Empfehlungen

  • Planen Sie großzügig: Planen Sie von Anfang an ausreichend Platz für die Ruhezonen ein, anstatt sie nachträglich in ein fertiges Design quetschen zu müssen.
  • Verwenden Sie Hilfslinien: Markieren Sie in Ihren Layout-Programmen die Ruhezonen als spezielle Bereiche, die frei von anderen Elementen bleiben müssen.
  • Standortwahl: Platzieren Sie Barcodes möglichst auf flachen Oberflächen und vermeiden Sie Nähte, Kanten oder stark gewölbte Bereiche.
  • Reservierte Fläche: Legen Sie für Barcodes dedizierte Bereiche fest, die ausschließlich für den Code und seine Ruhezonen reserviert sind.

Drucktechnische Hinweise

  • Druckauflösung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Druckauflösung mindestens dreimal so hoch ist wie die schmalste Strichbreite des Barcodes.
  • Druckereinstellungen: Kalibrieren Sie Ihre Drucker regelmäßig, um "Bluten" der Tinte oder Toner-Übertragung zu vermeiden, was die Ruhezonen beeinträchtigen könnte.
  • Druckqualitätsprüfung: Führen Sie regelmäßige Qualitätskontrollen durch, um sicherzustellen, dass die Druckqualität konstant bleibt.
  • Schnittkanten: Achten Sie darauf, dass bei gestanzten oder geschnittenen Etiketten genügend Abstand zwischen Schnittkante und Ruhezone bleibt.

Materialauswahl

  • Oberflächenqualität: Verwenden Sie möglichst glatte, nicht reflektierende Materialien für optimale Scanergebnisse.
  • Kontrastreiche Materialien: Wählen Sie Materialien mit hohem Kontrast zwischen Hintergrund und Barcode-Elementen.
  • Witterungsbeständigkeit: Bei Außenanwendungen sollten Sie witterungsbeständige Materialien wählen, die auch bei Feuchtigkeit, UV-Einwirkung oder Temperaturwechseln ihre Eigenschaften behalten.
  • Abriebfestigkeit: Für Anwendungen, bei denen der Code häufig berührt oder gerieben wird, sind abriebfeste Materialien oder zusätzliche Schutzlaminierungen empfehlenswert.

Positionierung auf Produkten

  • Vermeiden Sie Falten oder Knicke: Platzieren Sie Barcodes nicht über Kanten, Nähte oder Bereiche, die geknickt werden könnten.
  • Standardpositionierung: Für Einzelhandelsprodukte gibt es GS1-Richtlinien zur Positionierung, die eine konsistente Platzierung empfehlen.
  • Beachten Sie den Scanprozess: Platzieren Sie den Code so, dass er leicht zugänglich für den Scanner ist, ohne das Produkt drehen oder wenden zu müssen.
  • Mehrfachplatzierung: Bei größeren Verpackungen oder Paletten kann es sinnvoll sein, identische Codes auf mehreren Seiten anzubringen.

 

Ruhezonen bei speziellen Anwendungen

Kleine Produkte mit begrenztem Platz

Bei kleinen Produkten wie Medikamentenampullen, Schmuck oder elektronischen Komponenten ist der verfügbare Platz oft stark begrenzt. Hier sind einige Strategien:

  • Verwenden Sie kompaktere Code-Typen: DataMatrix benötigt in der Regel weniger Platz als QR-Codes oder lineare Barcodes für die gleiche Datenmenge.
  • Minimieren Sie den Dateninhalt: Reduzieren Sie die codierte Information auf das Wesentliche, um kleinere Codes zu ermöglichen.
  • Nutzen Sie hochauflösende Druckverfahren: Mit Technologien wie Lasergravur oder hochauflösendem Digitaldruck können sehr kleine, aber dennoch scanbare Codes erzeugt werden.
  • Beachten Sie die Mindestruhezonen: Auch bei begrenztem Platz dürfen die Mindestruhezonen nicht unterschritten werden.

Gekrümmte Oberflächen (Flaschen, Dosen)

Auf gekrümmten Oberflächen wie Flaschen oder Dosen erfordern Barcodes besondere Aufmerksamkeit:

  • Größere Ruhezonen: Planen Sie größere Ruhezonen ein, um die Verzerrung durch die Krümmung auszugleichen.
  • Platzierung in flacheren Bereichen: Positionieren Sie den Code wenn möglich in Bereichen mit geringerer Krümmung.
  • Längsausrichtung bei zylindrischen Objekten: Bei Flaschen oder zylindrischen Dosen sollten 1D-Barcodes parallel zur Achse (längs) angebracht werden, nicht quer um die Rundung.
  • Einsatz von 2D-Codes: 2D-Codes wie DataMatrix oder QR-Codes sind oft besser für gekrümmte Oberflächen geeignet als lineare Barcodes, da sie eine höhere Fehlertoleranz aufweisen.

Transparente Materialien

Transparente Materialien wie Glas, Klarsichtfolien oder transparente Kunststoffe stellen besondere Herausforderungen dar:

  • Weißer Hintergrund: Drucken Sie zunächst einen weißen Hintergrund, bevor Sie den Code aufbringen, um ausreichenden Kontrast zu gewährleisten.
  • Berücksichtigen Sie den Durchscheineffekt: Beachten Sie, dass der Inhalt hinter dem transparenten Material durchscheinen und den Kontrast beeinträchtigen kann.
  • Spezielle Tinten: Verwenden Sie Tinten mit hoher Deckkraft oder spezielle Tinten für transparente Materialien.
  • Außenseite vs. Innenseite: Bei bedruckten Verpackungen kann es vorteilhaft sein, den Code auf der Außenseite anzubringen, um Verzerrungen durch das Material zu vermeiden.

Metallische Oberflächen

Metallische Oberflächen reflektieren Licht stark, was zu Scanproblemen führen kann:

  • Matte Grundierung: Bringen Sie zunächst eine matte Grundierung auf, bevor Sie den Code aufdrucken oder ätzen.
  • Direktmarkierungsmethoden: Methoden wie Lasergravur, Ätzung oder Nadelprägen können direkt auf Metalloberflächen angewendet werden.
  • Spezielle Etiketten: Verwenden Sie für metallische Oberflächen entwickelte Etiketten mit hoher Haftung und nicht-reflektierenden Eigenschaften.
  • Vermeiden Sie Glanzeffekte: Positionieren Sie den Code so, dass direkte Lichtreflexionen minimiert werden.

Testen und Verifizieren von Ruhezonen

Verifikationsgeräte und -software

Zur Überprüfung der Barcode-Qualität einschließlich der Ruhezonen stehen verschiedene Tools zur Verfügung:

  • Barcode-Verifizierer: Professionelle Verifikationsgeräte bewerten Barcodes nach verschiedenen Qualitätskriterien, einschließlich der Ruhezonen.
  • Verifikationssoftware: Spezielle Software kann Barcodes analysieren und auf Einhaltung der relevanten Standards prüfen.
  • ISO/IEC-Bewertung: Nach ISO/IEC 15416 (für 1D-Codes) und ISO/IEC 15415 (für 2D-Codes) werden Barcodes auf einer Skala von A (hervorragend) bis F (durchgefallen) bewertet.
  • GS1-konforme Verifikation: Für GS1-konforme Barcodes gibt es spezielle Verifikationstools, die alle relevanten Parameter prüfen.

Praktische Testmethoden

Neben professionellen Verifikationsgeräten können auch einfachere Methoden zur ersten Überprüfung eingesetzt werden:

  • Scan-Tests mit verschiedenen Geräten: Testen Sie die Codes mit verschiedenen Scannertypen, einschließlich Mobiltelefonen, Handscannern und fest installierten Scannern.
  • Distanztests: Überprüfen Sie, aus welcher Entfernung und unter welchen Winkeln der Code noch gelesen werden kann.
  • Umgebungslichttests: Testen Sie die Scanbarkeit unter verschiedenen Lichtbedingungen (helles Licht, Dämmerlicht, künstliches Licht).
  • Bewegungstests: Prüfen Sie, ob der Code auch bei Bewegung zuverlässig gescannt werden kann, was für viele industrielle Anwendungen wichtig ist.

Qualitätssicherung im Produktionsprozess

Um eine konstante Qualität der Barcodes in der Produktion sicherzustellen, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  • Regelmäßige Kalibrierung: Kalibrieren Sie Drucker und Scanausrüstung regelmäßig.
  • Stichprobenprüfung: Führen Sie regelmäßige Qualitätskontrollen durch, indem Sie Stichproben aus der laufenden Produktion entnehmen und verifizieren.
  • Dokumentation: Dokumentieren Sie alle Qualitätstests und Ergebnisse, um Trends zu erkennen und Probleme frühzeitig zu identifizieren.
  • Schulung: Schulen Sie das Produktionspersonal in den Grundlagen der Barcode-Qualität und den spezifischen Anforderungen an Ruhezonen.
  • Automatisierte Inspektion: Implementieren Sie, wenn möglich, automatisierte Inspektionssysteme, die Codes während der Produktion prüfen.

Zukunftstrends bei Ruhezonen und Barcode-Technologie

Neue Standards und Technologien

Die Barcode-Technologie entwickelt sich ständig weiter, was auch Auswirkungen auf die Anforderungen an Ruhezonen hat:

  • Hochdichte Codes: Neuere Codetypen können mehr Daten auf kleinerem Raum speichern, was die Bedeutung korrekter Ruhezonen weiter erhöht.
  • Farbige Codes: Während traditionelle Barcodes schwarz-weiß sind, experimentieren einige Hersteller mit farbigen Codes, die besondere Anforderungen an den Kontrast und damit auch an die Ruhezonen stellen.
  • Dynamische Codes: Codes, die sich ändern oder animiert sind (z.B. auf E-Ink-Displays), erfordern besondere Berücksichtigung der Ruhezonen bei allen möglichen Zuständen.
  • Nahfeldkommunikation (NFC): Die Integration von Barcodes mit NFC-Technologie kann neue Anforderungen an die Platzierung und damit auch an die Ruhezonen stellen.

Miniaturisierung von Codes

Ein klarer Trend ist die fortschreitende Miniaturisierung von Barcodes:

  • Mikro-QR und Mini-DataMatrix: Diese verkleinerten Versionen der Standardformate benötigen trotz ihrer geringeren Größe weiterhin proportional korrekte Ruhezonen.
  • Direkte Teilemarkierung (DPM): Immer kleinere Komponenten werden direkt markiert, was besondere Anforderungen an Präzision und Ruhezonen stellt.
  • Hochpräzisionsdrucktechnologien: Neue Drucktechnologien ermöglichen immer kleinere, aber dennoch lesbare Codes, was die Einhaltung der Ruhezonenanforderungen technisch anspruchsvoller macht.
  • Nanoprinting: Experimentelle Technologien zur Erzeugung mikroskopisch kleiner Codes könnten in Zukunft neue Ansätze für Ruhezonen erfordern.

Integration mit anderen Technologien

Die Zukunft der Barcode-Technologie liegt in der Integration mit anderen Technologien:

  • Augmented Reality (AR): Barcodes dienen zunehmend als Trigger für AR-Erlebnisse, was neue Anforderungen an ihre Gestaltung und Platzierung stellt.
  • Internet der Dinge (IoT): Als Schnittstelle zwischen physischen Objekten und digitalen Systemen werden Barcodes Teil umfassenderer IoT-Strategien.
  • Blockchain und Authentifizierung: Barcodes werden zunehmend für Authentifizierungs- und Rückverfolgbarkeitslösungen eingesetzt, was höhere Anforderungen an ihre Sicherheit und Lesbarkeit stellt.
  • Biometrische Integration: Die Kombination von Barcodes mit biometrischen Daten für Sicherheits- und Identifikationsanwendungen stellt neue Anforderungen an die Datenkapazität und damit auch an die Codegestaltung.

Fazit

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

Ruhezonen sind keine optionalen Designelemente, sondern technisch notwendige Bestandteile jedes Barcode-Systems. Sie stellen sicher, dass Scanner den Anfang und das Ende eines Codes eindeutig identifizieren können. Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Ruhezonen sind leere Bereiche ohne jegliche Druckelemente rund um einen Barcode oder QR-Code.
  • Die erforderliche Größe hängt vom Codetyp ab: EAN/UPC benötigen 10 Module, QR-Codes 4 Module und DataMatrix 2 Module.
  • Unzureichende Ruhezonen führen zu Scanfehlern, Prozessverzögerungen und erhöhten Kosten.
  • Verschiedene Materialien und Oberflächen erfordern spezielle Anpassungen der Ruhezonen.
  • Regelmäßige Tests und Verifizierung sind entscheidend für eine zuverlässige Barcode-Funktion.

Bedeutung von Ruhezonen für erfolgreiche Barcode-Anwendungen

Die Einhaltung der korrekten Ruhezonenanforderungen ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Erfolgsfaktor für Barcode-Anwendungen. In einer zunehmend automatisierten Welt, in der Barcodes eine Schlüsselrolle in Supply-Chain-Management, Lagerhaltung, Einzelhandel und vielen anderen Bereichen spielen, kann die korrekte Implementierung von Ruhezonen den Unterschied zwischen einem reibungslosen Prozess und kostspieligen Störungen ausmachen.

Abschließende Empfehlungen

Um optimale Ergebnisse mit Ihren Barcode-Anwendungen zu erzielen, empfehlen wir:

  1. Planen Sie von Anfang an: Berücksichtigen Sie die Anforderungen an Ruhezonen bereits in der Planungsphase.
  2. Halten Sie sich an Standards: Befolgen Sie die etablierten internationalen Standards und Richtlinien.
  3. Testen Sie gründlich: Verifizieren Sie Ihre Codes unter realistischen Bedingungen mit den tatsächlich verwendeten Scannern.
  4. Dokumentieren Sie: Führen Sie Aufzeichnungen über Ihre Barcode-Spezifikationen und Testergebnisse.
  5. Bleiben Sie auf dem Laufenden: Verfolgen Sie neue Entwicklungen in der Barcode-Technologie und passen Sie Ihre Praktiken entsprechend an.

Über Neuhaus AG

Die Neuhaus AG ist seit 1984 eines der führenden Schweizer Unternehmen für die industrielle Kennzeichnung. Als Spezialist für Etiketten, Etikettendrucker, Thermotransferbänder, Stanz- und Laminiersysteme bieten wir umfassende Lösungen für alle Ihre Kennzeichnungsanforderungen.

Unser Angebot umfasst:

  • Kundenspezifische Leistungsschilder
  • Etiketten mit Barcodes und QR-Codes
  • Spezialetiketten für besondere Anforderungen
  • Industrielle Etikettierlösungen (Drucker, Software, Folien)
  • Thermotransferprodukte führender Hersteller
  • Stanzlaminatoren für Ihre eigene Etikettenproduktion

Mit unseren leistungsfähigen Anlagen produzieren wir Barcode-, Typen- und Leistungsschilder aller Art und unterstützen Sie bei der Implementierung optimaler Kennzeichnungslösungen für Ihr Unternehmen.

Kontaktieren Sie uns für eine fachkundige Beratung zu Ihren spezifischen Anforderungen im Bereich Barcode-Technologie und Etikettierlösungen.

 

Neueste Beiträge