Strichcodes generieren: Welcher ist der richtige?
Drei Standards dominieren praktische Anwendungen. EAN-13 kodiert 13 Ziffern für Handelsartikel – erkennbar am Länderpräfix. Hier erfahren Sie alles dazu
Ruhezonen, auch bekannt als "Quiet Zones" oder "Light Margins", sind die leeren Bereiche, die einen Barcode oder QR-Code umgeben. Diese scheinbar unbedeutenden weißen Flächen spielen eine entscheidende Rolle für die zuverlässige Lesbarkeit von Codes. Sie dienen als klare Abgrenzung zwischen dem Code und seiner Umgebung und ermöglichen Scanner, den Anfang und das Ende eines Codes präzise zu identifizieren.
Ohne ausreichende Ruhezonen können selbst perfekt gedruckte Codes unlesbar werden – ein Problem, das zu erheblichen Effizienzverlusten in Logistik, Handel und Industrie führen kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die richtige Dimensionierung und Implementierung von Ruhezonen für verschiedene Code-Typen sowie praktische Tipps zur Vermeidung häufiger Fehler.
Ruhezonen sind definierte Bereiche ohne jegliche Druckelemente oder grafische Elemente, die einen Barcode oder QR-Code umgeben. Sie fungieren als Puffer zwischen dem Code und anderen Elementen auf dem Etikett oder der Verpackung. Diese leeren Flächen erscheinen typischerweise in Weiß oder einer hellen Farbe, die einen maximalen Kontrast zu den dunklen Elementen des Codes bietet.
Die primäre Funktion der Ruhezonen besteht darin, dem Scanner zu signalisieren, wo der Code beginnt und endet. Sie stellen sicher, dass der Scanner den gesamten Code erfassen kann, ohne durch benachbarte Elemente gestört zu werden. Dies ist besonders wichtig in Umgebungen mit hoher Scangeschwindigkeit, wie beispielsweise an Supermarktkassen oder in automatisierten Logistikzentren.
Barcode-Scanner arbeiten nach einem relativ einfachen Prinzip: Sie senden Licht aus (meist rotes oder infrarotes Laserlicht bei traditionellen Scannern oder weißes LED-Licht bei bildbasierten Scannern) und messen die Intensität des reflektierten Lichts. Dunkle Bereiche absorbieren mehr Licht, während helle Bereiche mehr Licht reflektieren.
Der Scanner benötigt einen klaren "Startpunkt", um die Daten korrekt zu interpretieren. Bei linearen Barcodes (1D-Codes) beginnt der Scanner mit dem Erkennen der ersten Ruhezone, gefolgt von einem Startzeichen, den eigentlichen Daten, einem Endzeichen und schließlich der zweiten Ruhezone. Ohne diese klare Abgrenzung durch die Ruhezonen könnte der Scanner den Beginn des Codes nicht identifizieren oder den Code mit anderen dunklen Elementen in der Nähe verwechseln.
Bei zweidimensionalen Codes wie QR-Codes ist der Prozess ähnlich, jedoch komplexer. Der Scanner muss zunächst die charakteristischen Suchmuster (die drei Quadrate in den Ecken) erkennen, bevor er den Inhalt des Codes decodieren kann. Die Ruhezonen unterstützen den Scanner dabei, diese Suchmuster eindeutig zu identifizieren.
Die Folgen unzureichender Ruhezonen können gravierend sein:
Bei linearen Barcodes variieren die Anforderungen an Ruhezonen je nach Typ, folgen jedoch allgemeinen Grundsätzen:
DataMatrix-Codes erfordern Ruhezonen, die mindestens dem Doppelten der verwendeten Modulgröße entsprechen. Das bedeutet, wenn die Größe eines einzelnen Quadrats (Modul) in Ihrem DataMatrix-Code 0,5 mm beträgt, sollte die Ruhezone mindestens 1 mm auf allen Seiten des Codes betragen.
Bei QR-Codes sollte die Ruhezone auf allen vier Seiten mindestens vier Module betragen. Ein Modul entspricht der Größe eines einzelnen Quadrats im QR-Code. Bei einem QR-Code mit einer Modulgröße von 0,5 mm bedeutet dies eine Ruhezone von mindestens 2 mm auf allen Seiten.
Die spezifischen Anforderungen an Ruhezonen können auch von der Anwendung und dem verwendeten Scangerät abhängen:
Die Berechnung der korrekten Ruhezonen basiert in der Regel auf der Modulgröße des Codes. Ein Modul ist die kleinste Einheit in einem Barcode – bei linearen Codes die schmalste Strichbreite, bei 2D-Codes die Größe eines einzelnen Quadrats.
Die Formel zur Berechnung der Ruhezone ist relativ einfach:
Beispiel: Bei einem QR-Code mit einer Modulgröße von 0,5 mm beträgt die erforderliche Ruhezone 0,5 mm × 4 = 2 mm auf allen Seiten.
Verschiedene internationale Organisationen haben Standards für Barcodes und deren Ruhezonen festgelegt:
Neben den allgemeinen Standards können branchenspezifische Anforderungen gelten:
Der häufigste Fehler ist die Unterschreitung der Mindestbreite der Ruhezonen. Dies geschieht oft aus Platzmangel oder ästhetischen Gründen. Unternehmen versuchen, den Code möglichst kompakt zu halten oder ihn in ein bestehendes Design zu integrieren, ohne ausreichend Raum für die Ruhezonen einzuplanen.
Ein weiterer häufiger Fehler ist die Platzierung von Text, Grafiken oder anderen Designelementen innerhalb der Ruhezone. Selbst kleine Elemente wie Punktierungen, feine Linien oder Schattierungen können die Scanbarkeit erheblich beeinträchtigen.
Bei gekrümmten Oberflächen wie Flaschen oder Dosen verändert sich die Dimension der Ruhezone durch die Krümmung. Wird dies nicht berücksichtigt, kann die Ruhezone effektiv schmaler erscheinen, als sie tatsächlich ist. In solchen Fällen sollten die Ruhezonen großzügiger dimensioniert werden, um die Verzerrung durch die Krümmung auszugleichen.
Ruhezonen sollten einen maximalen Kontrast zu den dunklen Elementen des Codes bieten. Häufige Fehler sind:
Bei kleinen Produkten wie Medikamentenampullen, Schmuck oder elektronischen Komponenten ist der verfügbare Platz oft stark begrenzt. Hier sind einige Strategien:
Auf gekrümmten Oberflächen wie Flaschen oder Dosen erfordern Barcodes besondere Aufmerksamkeit:
Transparente Materialien wie Glas, Klarsichtfolien oder transparente Kunststoffe stellen besondere Herausforderungen dar:
Metallische Oberflächen reflektieren Licht stark, was zu Scanproblemen führen kann:
Zur Überprüfung der Barcode-Qualität einschließlich der Ruhezonen stehen verschiedene Tools zur Verfügung:
Neben professionellen Verifikationsgeräten können auch einfachere Methoden zur ersten Überprüfung eingesetzt werden:
Um eine konstante Qualität der Barcodes in der Produktion sicherzustellen, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
Die Barcode-Technologie entwickelt sich ständig weiter, was auch Auswirkungen auf die Anforderungen an Ruhezonen hat:
Ein klarer Trend ist die fortschreitende Miniaturisierung von Barcodes:
Die Zukunft der Barcode-Technologie liegt in der Integration mit anderen Technologien:
Ruhezonen sind keine optionalen Designelemente, sondern technisch notwendige Bestandteile jedes Barcode-Systems. Sie stellen sicher, dass Scanner den Anfang und das Ende eines Codes eindeutig identifizieren können. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Die Einhaltung der korrekten Ruhezonenanforderungen ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Erfolgsfaktor für Barcode-Anwendungen. In einer zunehmend automatisierten Welt, in der Barcodes eine Schlüsselrolle in Supply-Chain-Management, Lagerhaltung, Einzelhandel und vielen anderen Bereichen spielen, kann die korrekte Implementierung von Ruhezonen den Unterschied zwischen einem reibungslosen Prozess und kostspieligen Störungen ausmachen.
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